In Deutschland habe ich mir angewöhnt immer mit Google-Maps zu navigieren. Das mache ich auch, wenn ich den Weg kenne, beispielsweise morgens zur Arbeit, damit ich nicht in einen Stau reinfahre. Komischerweise funktioniert das in Georgien nicht gut. In Tiflis kennt sich Google Maps überhaupt nicht aus und schickt einen durch Sackgassen und gegen die Einbahnstraße.

Und auf dem Land sieht es noch schlechter aus. Es gibt Orte, die sehen auf der Karte so aus:

Google Maps Lelubani

Es gibt Häuser, aber keine Straßen. Wenn man dort hinfährt stellt man fest, Google hat recht. Es gibt da nichts was man als Straße bezeichnen könnte, eher als Rückeweg. Für einen VW Golf sind die nicht befahrbar ohne Schaden zu nehmen. Aus diesem Grund haben wir bereits aufgerüstet und fahren Toyota 4×4, mit hoher Bodenfreiheit. Wir können da also hinfahren, aber eben ohne richtige Navigation.

Nun ein kleiner Einschub wie Google Maps funktioniert: Jeder, der mit Google navigiert ist nicht nur Empfänger, sondern gleichzeitig auch Sender und sendet seine Position permanent zurück. Wenn also zehn oder mehr Google-Nutzer auf der Autobahn an gleicher Stelle runterbremsen, wird Google daraus schließen, dass hier wohl ein Stau ist. Und wenn der Stau vorbei ist merkt Google das ebenso. Das gleiche passiert wohl, wenn irgendwo eine neue Straße gebaut wird. Sobald die Straße regelmäßig durchfahren wird, weiß Google, dass hier nun eine Straße ist.

Warum funktioniert das hier nicht? An den mangelnden Smartphones kann es nicht liegen, denn damit ist Georgien bestens ausgestattet. Vielleicht liegt es daran, dass auf diesen „Straßen“ so langsam gefahren wird, dass das Signal als Fußgänger interpretiert wird, wenn nicht als Pilzsammler.

Aber egal, es gibt ja auch noch andere Landkarten, speziell OpenStreetMap. Das ist sozusagen die Wikipedia unter den Landkarten. Dort können sich Benutzer anmelden und ihren Ort kartieren. Wenn also genügend Nutzer der Meinung sind, dass es sich hier um Straßen handelt, wird das aufgenommen. Und dann sieht das ganze so aus. Wie man sieht ist OpenStreetMap an gleicher Stelle viel detaillierter.

OpenStreetMap: Lelubani

OpenStreetMap-Karten dürfen frei verwendet werden und finden sich in vielen Wander- und Radfahr-Apps. Solange man das mit seinem Handy nutzt, hat man da auch eine reiche Auswahl.

Was ich jedoch sehr gerne benutze ist AndroidAuto. Das heißt, man braucht sein Handy im Auto nicht in irgendeinen wackligen Halter klemmen, sondern steckt es einfach per USB in die Mittelkonsole und hat dann die Apps auf dem Display des Autos und kann sie dort benutzen. Das ist nicht nur für die Navigation praktisch, sondern auch zum Telefonieren, für Musik-Streaming oder Podcasts und vieles mehr. Allerdings gibt es dort wiederum nur ausgewählte, zugelassene Apps. Verständlicherweise sind Youtube oder Netflix auf dem Autodisplay der Verkehrsicherheit wenig zuträglich.

Insofern bin ich aktuell auf der Suche nach einer Navgationsapp, die zum einen OpenStreetMap-Karten verwendet und zum anderen auf Android-Auto läuft. Bisher habe ich nur Gaia GPS gefunden, das ist aber recht kompliziert zu bedienen. Da muss man sein Ziel schon vorher auf dem Handy oder PC eingeben und den Weg dann abspeichern.

Falls sich jemand schon mal damit befasst hat, bin ich für Tipps dankbar. Falls ich selbst weiterkomme, gibt es einen Update.

Wo die Navigation versagt

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