Ich habe ja schon beschrieben, dass die georgische Sprache im Grunde gar nicht so schwer ist, wenn man sich erstmal mal die Buchstaben angeeignet hat. Um meine Kenntnisse zu vertiefen habe ich mir ein georgisches Kochbuch gekauft, also nicht nur georgische Rezepte, sondern auch in georgischer Sprache. Gekocht habe ich noch nichts daraus. Ich habe jetzt erstmal Klebezettelchen reingemacht mit den Wörtern für Zucker, Salz, Milch. Wasser etc. Hier geht es erstmal um die Sprache, über die Gerichte werde ich ein anderes Mal schreiben.
Und wie das so ist bei der Übersetzung und der Recherche am Bildschirm, habe ich noch weitere Erkenntnisse gewonnen, … aus der Wikipedia, … aus der georgischen Wikipedia! Nun weiß ich nicht wie zuverlässig die ist, also wie viele einheimische Autoren dort mitschreiben und wie kritisch die sind. Jedenfalls bin ich in der Kochabteilung auf folgende Germanismen gestoßen.
- Brezel – bretseli (ბრეცელი)
- Butterbrot – buterbrodi (ბუტერბროდი)
- Maultaschen – maultasheni (მაულტაშენი)
- Schnitzel – shnitseli (შნიცელი)
Man erkennt das Muster, Fremdwörter werden einfach lautsprachlich übernommen und am Ende noch ein i angehängt. Klingt putzig, ist aber so. Das macht man nun nicht nur bei deutschen Wörtern, sondern auch bei italienischen, amerikanischen, französischen:
Was dabei nun auffällt, die georgischen Transkriptionen sind viel einfacher zu lesen, sozusagen barrierefrei.
Der deutsche Schüler muss die Regeln mehrerer Sprachen beherrschen, um in der Rechtschreibung und der korrekten Aussprache bestehen zu können. Ein paar wenige Wörter, wie der Likör und der Keks haben die Eindeutschung geschafft. Die Majonäse ist gescheitert.
Warum ist das so? Scheint irgendwie mit dem deutschen Bildungsideal zu tun haben. Ich habe keine Ahnung …