Tuschetien ist eine Region im Nordosten Georgiens, im großen Kaukasus an der Grenze zu den russischen Republiken Tschetschenien und Dagestan. Tuschetien ist ausschließlich über den 2826 Meter hohen Abano-Pass erreichbar und daher auch nur in den Monaten Juni bis Oktober besiedelt, im Grunde eine klassische Almwirtschaft. Das Vieh besteht aus Kühen, Schafen, Ziegen und Pferden. Die Häuser und Wehrtürme wurden aus Schieferplatten gebaut.

Die „Tuschen“ wohnen über Winter im Tal, viele wohl in den Gemeinden Zemo Alvani und Kvemo Alvani (auf deutsch Villarriba und Villabajo 🙂)

Dartlo
Hauptverkehrsknoten in Omalo

Allzuviel will ich gar nicht schreiben, die Gegend ist in allen Reiseführern beschrieben und der Höhepunkt vieler Kaukasustouren, mehr Kaukasus geht nicht.

Eine Sache fand ich jedoch bemerkenswert. Wir haben uns auf der Wanderung einen Platz fürs Picknick gesucht und uns dort niedergelassen. Ein Schild, das ich nun leider nicht fotografiert habe, zeigte ein durchgestrichenes Mädchen mit Rock. Wir haben es ignoriert. Kurz darauf wurden wir, oder vielmehr der weibliche Teil unserer Wandergruppe von einem Einheimischen zum Verlassen des Platzes aufgefordert. Das scheint mit älteren Bräuchen heidnischen Ursprungs zusammenzuhängen.

Es gibt in jedem Dorf einen „Opferplatz“, auf dem am Atnigenoba-Fest ein Schaf geschlachtet wird, Bier gebraut und gefeiert wird. Ein kleinen Eindruck bekommt man in dieser Dokumentation von arte ab Minute 08:00. Die Feier findet wohl nach Geschlechtern getrennt statt und auf dem Männerplatz ist wohl Weibsvolk auch unterjährig nicht erwünscht.

Opferplatz in Shenako
Tuschetien

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