Vor dem Braten

Nun habe ich schon in mehreren Metzgereien diese Fleischklößchen gesehen, meine Sprachkenntnisse haben aber nicht gereicht, herauszufinden was das ist. Heute habe ich sie abgepackt im Supermarkt gefunden und gleich mal gekauft. So kann ich zuhause in Ruhe das Etikett übersetzen und herausfinden um was es sich handelt. Hier meine Erkenntnisse:

Abkhazura (აფხაზურა) könnte man wohl auch mit A(f|b)(ch|kh)a(s|z)ura transkribieren. Mit der richtigen Schreibweise erkennt man dann, dass es sich um ein Gericht aus Abchasien handelt. Das ist eine der beiden abtrünnigen Republiken in Georgien, am schwarzen Meer.

Das Gericht scheint international weniger rezipiert Beachtung zu finden, in den Reiseführern habe ich es auch noch nicht gesehen. Charakteristisch daran ist die Umhüllung. Da musste ich auch ziemlich recherchieren. Es handelt sich um Schweinenetz, medizinisch Omentum majus. Das ist in der europäischen Küche wohl ziemlich aus der Mode gekommen, wie viele Innereien. Laut Wikipedia haben bereits die Römer ihr Hackfleisch damit eingewickelt und bei Chefkoch findet man auch einige deutsche und französische Rezepte.

Das Schweinenetz bewirkt, dass die Füllung gut zusammenhält und schön saftig bleibt. Beim Braten löst es sich ziemlich auf, wenn man es von allen Seiten brät. So fällt es auf dem Teller kaum noch auf. Ein Bild nach dem Braten habe ich gar nicht gemacht, es sieht dann ziemlich aus wie Fleischpflanzerl, siehe Video.

Mein Urteil: Das Fleisch bleibt tatsächlich richtig saftig und durch Koriander und Knoblauch ist es auch gut gewürzt. Der Granatapfel ist eher unauffällig. Als Beilage habe ich Kartoffelbrei gemacht.

Hier noch eine Nachkochanleitung dazu, auf georgisch mit englischen Untertiteln.

Essen 2: Abkhazura

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