In der Nähe des Hero-Square, an einer wichtigen Verkehrsstraße befindet sich einer von vielen verlassenen Orte in Georgien, von außen auffallend ist ein buntes Mosaik aus Sowjetzeiten an der Frontseite und eine große marode Tribüne mit Scheinwerfertürmen.
Wir sind zu Fuß hingegangen und auch auf dem Gelände gewesen. Es handelt sich um das Laguna Vere, ein 1978 eröffnetes Wettkampfschwimmbad im Stil sowjetischer Brutalismus. Ein paar eindrucksvollere Bilder gibt es unter https://www.exutopia.com/laguna-vere-tbilisi/. Das Bad wurde wohl 2013 geschlossen.
Bei der Recherche zu diesem Bauwerk bin ich auf einen skurrilen Wikipedia-Artikel gestoßen. Offenbar sei dieses Schwimmbad der Geburtsort des Georgian swimming. Hier ein paar Schwimmer am Beckenrand.
Also mal im Ernst: Man kann sich wohl mit etwas Übung auch mit gefesselten Armen und Beinen im Wasser fortbewegen ohne zu ertrinken. Aber bevor ihr nun alle Georgier für bekloppt haltet, bin ich der Relevanz dieses Sports mal nachgegangen. Es gibt einen georgischen Schwimmtrainer namens Henry Kuprashvili, der diesen Sport geprägt hat. Er ist auf ziemlich allen Photos zum Thema zu sehen. Den Wikipedia-Artikel hat seine Tochter verfasst, die den Begriff des Georgian Swimming damit etabliert hat. Aus meiner Sicht ist das eher mangelnde Qualitätssicherung der Wikipedia, als eine ernstzunehmende Sportart.
Vermutlich besiegelte die Schließung des Laguna Vere auch das Ende dieses Schwimmstils.